Die HPI Schul-Cloud vernetzt auch über das MINT-EC-Netzwerk hinaus. Das zeigte das Barcamp in Meppen, bei dem sich ca. 90 Lehrkräfte aus der Region um das Emsland zum Thema Digitalisierung an Schulen austauschten. Dabei ging es ganz anders zu als auf einer klassischen Konferenz.

Der Name „Barcamp“ sagt eigentlich alles: „Bar“ steht für eine Leerstelle und „Camp“ für ein längeres, lockereres Treffen. Bei einem Barcamp wird das Programm erst kurz vor Beginn von den Teilnehmenden beschlossen. Deshalb unterscheidet sich das Format von einer klassischen Konferenz.

Franz Albers, Timo Berghoff und Franciskus van den Berghe – alle Lehrer an MINT-EC-Schulen aus dem Emsland – haben sich beim Pilotschultreffen zur HPI Schul-Cloud kennengelernt. Dort beschlossen sie, gemeinsam ein Barcamp für ihre Region auf die Beine zu stellen.

„Der Hintergrund war, dass wir bei Treffen immer wieder erleben, dass es Sinn macht, sich auf bundesweiter oder eben auch regionaler Ebene zu vernetzen. Wir wollen versuchen, Kolleg:innen auf dem Prozess der Digitalisierung mitzunehmen, sie ins Boot zu holen.“, erklärt Franz Albers.

Vernetzung zu digitalen Themen

Gesagt, getan. Die drei luden kurzerhand Lehrkräfte aus der Region ein und stießen auf große Resonanz. Am Donnerstagnachmittag war dann die Aula des Windthorst-Gymnasiums in Meppen voll. Die Teilnehmenden reichten spontan bei den Organisatoren entweder Themenvorschläge ein, zu denen sie sich noch fortbilden wollen oder eben solche, zu denen sie schon Informationen haben, die sie gern mit ihren Kolleg:innen teilen möchten.


Aktueller geht es nicht

Franz Albers ist vom Format überzeugt: „Das Barcamp ist eine neue Idee, die von der klassischen Fortbildung abweicht. Beim Barcamp ist alles viel offener. Ich habe die Möglichkeit zu sagen: Das hier ist nicht mein Thema, ich geh woanders hin. Und außerdem sind es die Themen, die die Leute zum Zeitpunkt des Barcamps interessieren, während man bei jeder klassischen Fortbildung ein halbes Jahr vorher in die Planung geht und die Themen festlegt.“

Nach der Themeneinreichung stand der Sessionplan für den Nachmittag also fest. Danach ging es dann in zwei 45-minütige Sessions, zum Beispiel zu sogenannten Medienscouts. Das sind Schüler:innen-Gruppen, die Lehrkräfte dabei unterstützen, Tablets zu warten oder auch in digitalen Fragen helfen. In einer anderen Session ging es um digitale Tools im Fremdsprachenunterricht und um die Frage, wie man Online-Wörterbücher sinnvoll nutzen kann. Außerdem konnten die Lehrkräfte erfahren, wie man mit dem Tablet Filme erstellt oder Erfahrungen zur Einführung des digitalen Klassenbuchs austauschen. Wenn ein Thema doch nicht das war, was man sich wünschte, konnte man den Raum einfach wechseln. Denn in einer Barcamp-Session bleibt die Tür immer geöffnet. Weil nicht jede:r an allen Sessions gleichzeitig teilnehmen konnte, gibt es Online-Dokumentationen zum Nachlesen.

Organisator Timo Berghoff zieht begeistert Fazit und plant schon das nächste Jahr: „Das war eine sehr schöne Veranstaltung. Uns hat vor allen Dingen gefreut, dass so viele Leute da waren mit so vielen verschiedenen Themen. Das Themenangebot ist ja das Einzige, das man nicht planen kann. Das Feedback war ziemlich gut und ich denke, das werden wir wieder machen im nächsten Jahr.“

Mehr zum Barcamp unter www.el-barcamp.de

Fotos: Henning Stauch, Kira Kötter