Das „Lernen in der digitalen Welt“ setzt im Schulalltag voraus, Lösungen zu finden, die es allen Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern erlauben, auf digitale und webbasierte Lerninhalte zugreifen zu können. Damit wird in kollaborativen Lernphasen mit anderen Lehrenden und Lernenden ein Austausch ermöglicht. Die Brücke zwischen realer und virtueller Welt kann durch die Einbindung sowie Nutzung vernetzter mobiler Endgeräte in der Schule geschlagen werden.

Erfahrungen zur Umsetzung von BYOD

Welche Lösung sich für eine Schule zur Einbindung von Anwendungsgeräten eignet, hängt einerseits maßgeblich mit den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes zusammen, geht andererseits aber auch auf das Abwägen der Vor- bzw. Nachteile unterschiedlicher Lösungen zurück.
In der ersten Pilotierungsphase der HPI Schul-Cloud konnten wir im MINT-EC-Themencluster HPI Schul-Cloud Erfahrungen zur Umsetzung des BYOD-Ansatzes an MINT-EC-Pilotschulen zusammentragen.

BYOD bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler sowie ggf. Lehrkräfte die Anwendungsgeräte für den Unterricht selbstständig anschaffen bzw. bereits vorhandene nutzen sowie die Wartung und Pflege der Anzeigegeräte übernehmen. Bei der Finanzierung der Geräte gelten grundsätzlich die Bestimmungen für die Ausstattung von Lehr- und Lernmitteln an Schulen.

BYOD ist allein wegen des geringen administrativen Aufwands im Schulalltag zu empfehlen.

  • Es entsteht kein logistischer Aufwand vor Stundenbeginn (z. B. Laptopwagen buchen und ins Klassenzimmer transportieren).
  • Die Schülerinnen und Schüler haben das eigene Gerät in der Schultasche und dieses ist stets einsatzbereit.
  • Vereinbaren Sie hierzu entsprechende Nutzungsregelungen und/oder greifen Sie auf erste Vorschläge im Info Kit zurück
  • Die Schule muss weniger Personal für die Wartung und Pflege aufwenden.
  • Durch Volumenlizenzen (z.B. für Office Software) kann auch im BYOD-Ansatz von Bildungsrabatten für Schulen beim Softwarekauf profitiert werden.

Vor der Umsetzung von BYOD

Wesentliche Fragen, die vor der Einbindung mobiler Endgeräte nach dem BYOD-Ansatz im Schulalltag gestellt werden sollten:

  • Sind eigene, technisch homogene Anzeigegeräte gewünscht, die z.B. zusätzlich ausschließlich für den Schulunterricht konfiguriert sind? Nach unseren ersten Erfahrungen empfehlen wir ein Mindestmaß an Homogenität zu Aspekten der Funktionalität der Geräte umzusetzen.
  • Wird der BYOD-Ansatz durch die Anschaffung weniger Endgeräte durch die Schule bzw. den Schulträger unterstützt, um von Schülerinnen und Schülern vergessene oder extern zu reparierende Anwendungsgeräte kurzfristig zu überbrücken?
  • Welcher Zeitpunkt der Anschaffung z.B. durch die Eltern ergibt sich als günstig (z.B. Schuleinstieg der Sekundarstufe I), um die Anschaffung mit Zuspruch der Eltern umzusetzen?
  • Kann statt CAS-Rechnern ein mobiles Endgerät eingesetzt werden, um eine bessere Basis für die Nutzung digitaler Medien in allen Fächern zu erreichen?

Fazit

Die Entscheidung für BYOD sollte vor allem mit dem Schulträger, den Eltern sowie in Anbetracht des Mediennutzungskonzepts an der einzelnen Schule abgestimmt werden.

*Sprachlicher Hinweis: Es sind stets Personen männlichen und weiblichen Geschlechts gleichermaßen gemeint; aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird an dieser Stelle nur die männliche Form verwendet.

Bildnachweis/Titel: HPI/K. Herschelmann